Periphere Neurostimulation bei invalidisierender Meralgia paraesthetica
Ein junger Patient leidet nach mehreren Eingriffen am rechten Oberschenkel in der Folge einer lebensbedrohlichen Infektion nach Kniearthroskopie an einer invalidisierenden Meralgia paraesthetica.
Die medikamentöse Behandlung mit Schmerzmittel aller WHO Stoffklassen konnten den Schmerz nicht adäquat behandeln und immer wieder traten extreme Schmerzen im Versorgungsgebiet des Nervus cutaneus femoris lateralis also im mediolateralen Oberschenkel bis zum Knie auf. Nicht einmal die Hosen konnten zeitweise wegen der Schmerzen getragen werden. Es kam immer wieder zu Ausfällen bei der Arbeit.
Eine Kryotherapie (Vereisung des Nervs) wurde im weiteren Verlauf durchgeführt mit Schmerzreduktion über nur wenige Wochen. Eine zweite Behandlung brachte kaum noch einen Erfolg.
Schliesslich wurde der Nerv chirurgisch von den Narben befreit und in Eigenfett eingebettet. Der Erfolg blieb bescheiden und dauerte weniger als ein Jahr an, dann verstärkten sich die Schmerzen erneut und waren schlimmer als zuvor.
Glücklicherweise lief der Fall über die SUVA und diese war bereit die Kosten für einen Trial mit einem peripheren Neurostimulator zu übernehmen. Dem Patienten implantierte ich eine subkutane Elektrode von Stimwave worauf der Patient mehr oder weniger sofort zu über 90% weniger Schmerzen verspürte.
Leider kam es nach mehreren Monaten zu einem Spätinfekt und die Elektrode musste entfernt werden. Die Schmerzen verstärkten sich in der Folge wieder. Glücklicherweise war die SUVA erneut bereit die Kosten für die Neuanlage einer peripheren Elektrode zu übernehmen und nun besteht seither eine äusserst zufrieden stellende Analgesie ohne weitere Komplikationen. Der Patient ist seither nicht mehr wegen Schmerzen im Versorgungsgebiet des Nervst cutaneus femoris lateralis ausgefallen.
Uebrigens litt derselbe Patient an einer invalidisierenden Meralgia paraesthetica auch auf der linken Seite. Auch hier wurden alle möglichen Behandlungen versucht, die ebenfalls keine genügende Wirkung zeigten. Der Fall lief über die Krankenkasse und gestaltete sich deshalb komplizierter. Schliesslich war die Krankenkasse aber bereit die Kosten zu übernehmen sicherlich auch aufgrund der sehr guten Wirkung auf der rechten Seite. Und es hat sich ausgezahlt. Seither ist der Patient auch auf der linken Seite praktisch beschwerdefrei und Analgetika müssen seither nicht mehr eingenommen werden.
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